
SCHULE
Snowpark Basics
1/4 Was ist ein Snowpark?
Snowparks sind speziell präparierte Bereiche innerhalb eines Skigebietes. Sie bieten Hindernisse aus Schnee oder künstlichem Material, die zum Durchführen von Tricks geeignet sind.
Skifahrerinnen und Skifahrer bzw. Snowboarderinnen und Snowboarder in Snowparks nennen sich Rider. Hindernisse werden Obstacles oder Features genannt. Eine Fahrt durch den Park über die Obstacles nennt man Run, ein längerer Aufenthalt im Park mit mehreren Runs wird als Session bezeichnet.
2/4 Welche Obstacles findet man in Snowparks?

KICKER

Transition
(Anstieg)
Landing
(Landung)
Table
(Tisch)
In-run
(Anfahrt)
Take-off
(Absprung)
Kicker (auch Jumps genannt) sind Sprungschanzen, die aus Schnee gebaut werden. Kicker werden gezielt dafür gebaut, kontrollierte Airtime (Zeit in der Luft) zu ermöglichen, in der die Rider Tricks ausführen können.
Das Seitenprofil eines Kickers lässt sich in verschiedene Bereiche aufteilen:
Der In-run ist der Bereich vor dem Kicker für die Anfahrt zum Sprung. Der Transition-Bereich beginnt mit dem Anstieg des Kickers. Die Transition führt bis zum Absprung, der auch Take-off genannt wird. Der anschließende Bereich zwischen Absprung und Landung wird Table genannt. Den Table überspringt man in der Regel. Die schräge, abschüssige Fläche nach dem Table zum Landen wird Landing genannt.
Es gibt verschiedene Arten von Kickern, die sich in ihrer Form und Größe unterscheiden:
Tabletop

Kicker, bei dem Take-off und Landing durch flachen Table verbunden sind, auf dem man sicher landen kann
Roller

Kicker mit sanftem, passend zur Flugkurve geformten Landing-Bereich, der eine flüssige Landung ermöglicht
Step Down

Kicker, bei dem der Take-off höher liegt als der Landebereich
Step Up

Kicker, bei dem der Take-off niedriger liegt als der Landebereich
Corner

Kicker, bei dem der Transition-Bereich im rechten Winkel zum Landebereich verläuft
Drop

Kicker ohne klassische Transition, bei dem Take-off an einer Art Stufe erfolgt, von der man "herabfällt"

JIBS
Jibs sind künstliche Obstacles, die aus Stahl, Kunststoff oder Holz bestehen und im Schnee befestigt werden.
Beim Befahren der Obstacles fährt bzw. rutscht man über diese und macht dabei ggf. weitere Tricks. Das nennt man je nach Obstacle auch jibben, sliden, bonken oder tappen.
Es gibt verschiede Arten von Jibs:


Rails & Tubes
Rails sind schmale, meist runde und vereinzelt eckige Rohre mit eher kleinem Durchmesser. Rails können gerade (Straight), gebogen (Rainbow), geknickt/stufenartig (Kinked), kurvig (Curved), nach oben geneigt (Up) oder nach unten geneigt (Down) verlaufen.
Tubes sind eine Abwandlung von Rails, bei denen es sich um runde, hohle Rohre handelt, die oftmals einen größeren Durchmesser haben.

Boxen
Boxen sind flache Plattformen, deren Breite zwischen schmal bis breit variieren kann. Sie können gerade (Straight), gebogen (C) oder in Wellenform (W) verlaufen.
Abwandlungen von Boxen sind nachgeahmte Bänke, die als Oberfläche der Sitz- oder Tischfläche eine Box-Plattform verwenden (Park Bench oder Picnic Table).

Wallrides
Wallrides sind steile, fast senkrechte Wände.
Sie dienen weniger als Absprungrampen, sondern vielmehr dazu, an ihnen herauf- oder seitlich entlagzufahren.

Bonks
Bei Bonks handelt es sich um kleine Aufbauten, die rund, zylinder- oder kegelförmig sind und die meist einen kleinen, vorgelagerten Kicker haben.
Ziel eines Riders ist es, die Obstacles nicht zu befahren, sondern beim Überspringen anzutippen, leicht aufzusetzen oder leicht dagegen zu springen (Bonken/Tappen).
Bekannt Bonks sind z. B. Balls (Kugel am Boden), Lollipops (Kugel auf Pfosten) oder Barrels (zylinderförmige Tonne).

HALFPIPES
Halfpipes sind U-förmige Bahnen aus Schnee, die abschüssig in den Berghang eingelassen sind. Die gegenüberliegenden Wände links und rechts in einer Halfpipe sind stark geneigt.
Rider fahren zwischen den Wänden hin- und her und springen über die Kanten hinaus, um dabei Tricks auszuführen.
Besonders große Halfpipes werden Super Pipes genannt.

3/4 Wie entsteht ein Snowpark und wie wird er instand gehalten?
Planung
Die Planung eines Snowparks beginnt schon vor dem ersten Schneefall. Bei der Standortauswahl wird sich am vorhandenen Gelände im Skigebiet orientiert. Dabei spielen u. a. Gefälle, Sonneneinstrahlung und Windsituation eine relevante Rolle, da sie die Schneeverhältnisse, Sicherheit und Befahrbarkeit direkt beeinflussen. Ein nahegelegener oder eigener Lift erleichtert die Nutzung des Parks.
Nachdem ein geeigneter Standort gefunden wurde, folgt die Ausarbeitung des Park-Layouts. Dabei entstehen Lines, die auf unterschiedliche Schwierigkeitsgrade von Anfänger bis Profi abgestimmt werden. Die Platzierung der Obstacles orientiert sich am natürlichen Geländeprofil: Größere Features wie Kicker oder Halfpipes benötigen mehr Platz und erfordern teils, dass das Gelände bereits ohne Schnee umgeformt wird, indem z. B. Hügel für Kicker angelegt oder Flächen für Halfpipes ausgehöhlt werden. Kleinere Features wie Rails oder Boxen lassen sich flexibler positionieren.


Bau
Sobald ausreichend Schnee vorhanden ist, beginnt der eigentliche Aufbau. Pistenraupen verteilen den natürlich gefallenen oder technisch produzierte Schnee und formen dabei auch die Kicker grob vor. Jibs werden an den vorgesehenen Positionen platziert und im Schnee befestigt. Sogenannte Shaper (Anm.: Parkbauer) formen bzw. shapen den Absprungbereich von jedem Obstacle mit Werkzeugen (Schaufeln und Harken) individuell. Dabei werden der Absprungwinkel präzise geformt, Eisbrocken entfernt oder fehlender Schnee angehäuft.
Instandhaltung
Im normalen Betrieb einer Wintersaison werden alle Obstacles eines Snowparks täglich durch die Shaper überprüft und je nach Bedarf neu geshapet. Absprünge und Landungen eines Obstacles sind nach einem Tag oftmals stark beansprucht und ausgefahren. Auch bei Neuschnee oder nach Contests, bei denen die Obstacles sehr viel befahren werden, muss der Park neu geshapet werden.

4/4 Welche Verhaltensregeln gibt es in Snowparks?

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Beachte die Schnee- und Wetterverhältnisse, die sich im Tagesverlauf verändern können.
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Mache und fahre dich vor einer Session warm.
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Schätze dein eigenes Niveau richtig ein, sieh dir die Obstacles vor deinem Run genau an und steigere dich immer langsam.
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Gib anderen Ridern - wenn notwendig - ein Zeichen, wenn du deinen Run beginnst.
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Halte ausreichend Abstand zu Ridern vor und neben dir.
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Obstacles und die Bereiche zur Anfahrt und Landung sind freizuhalten und nach einem Run zügig zu verlassen.
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Verletzt sich jemand, wird Erste Hilfe geleistet und ggf. das Obstacle abgesperrt.
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Sei freundlich und hilfsbereit und teile deine Erfahrungen mit Anderen.

